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Rückert-Schüler betreuen Plauens erste Klima-Insel

An der Ecke Rückert-/ Pausaer Straße testet die Stadtverwaltung, welche Straßenbäume am besten mit Trockenheit und Hitze zurechtkommen. Verschiedene Gehölze wurden dort jetzt gepflanzt. Von Peter Albrecht Plauen - Eine im östlichen Mittelmeergebiet vorkommende Manna-Esche, der in Steppen und Trockenwäldern wachsende Südliche Zürgelbaum sowie eine Himalaja-Birke, eine Rot-Esche, eine Japanische Zelkove „Green Vase“, ein Säulenblasenbaum und eine Säulen-Ulme sind die neuen Pfleglinge einer achten Klasse der Oberschule Friedrich Rückert. Vor Ostern pflanzten die 13- und 14-Jährigen zusammen mit Beschäftigten der Firma Immobilien Service Plauen die Bäume auf einer Brachfläche, die nur rund 300 Meter von der Bildungseinrichtung entfernt ist und die jetzt als die erste Klima-Insel Plauens gilt. „Ulf Merkel und Carmen Kretzschmar haben das Projekt ins Leben gerufen“, sagte Baubürgermeisterin Kerstin Wolf (parteilos) bei der Pflanzaktion. Merkel ist Sachbearbeiter kommunales Grün, Kretzschmar Mitarbeiterin im Fachgebiet Stadtplanung und Umwelt. Man wolle mit der Versuchsanordnung an der Rückertstraße „die eine oder andere Baumart entdecken, die wir pflanzen können“, erklärte Wolf. Denn die klimatischen Bedingungen haben sich bereits verändert, verändern sich weiter und haben vielerorts Baumschäden zur Folge. Die neuen Gehölze sollen als Straßenbäume dienen. Denn davon sind in den vergangenen Jahrzehnten viele eingegangen oder entfernt worden. Auch an der angrenzenden Pausaer Straße seien viele Bäume eingegangen, erinnerte die Bürgermeisterin. „Eure Arbeit ist unsere Grundlage“, wandte sie sich an die Schüler. Denn die sollen sich nicht nur um die Pflege der neuen Arten kümmern, sondern auch deren Entwicklung beobachten – ob und wann sie Blüten treiben, ob Früchte wachsen, die Herbstfärbung des Laubes und anderes. „Es liegt auf dem Weg“, machte Klassenlehrerin Katrin Herrmann auf den Schulweg zur Straßenbahn aufmerksam, den ihre Schützlinge täglich gehen und der an der Klima-Insel vorbeiläuft. Für die Jugendlichen ist die Baumpflege nichts Neues. „Wir kümmern uns bereits um drei Gehölze auf dem Bärenstein“, informierte die Lehrerin für Deutsch und Englisch. Einmal im Monat schauen die Schüler auf dem Berg nach dem rechten, entfernen Müll oder gießen im Bedarfsfall. Diese Patenschaft in Sachen Natur entstand im Rahmen eines Projektes im Deutsch-Unterricht. Der jetzt zur Klima-Insel umgewandelte Standort des einstigen Café Nord bleibt nicht so, wie er jetzt ist. „Wir bringen an den Bäumen noch Schilder an, was das Besondere an den Gewächsen ist und warum sie ausgewählt wurden“, kündigte Kretzschmar an. Der Bauzaun wird entfernt. Auf der 550 Quadratmeter großen Fläche soll ein Hundeklo-Standort eingerichtet werden. Falls sich Sponsoren finden, könne auch noch eine Sitzbank dazukommen. Bildtext: Ein neues Klimaprojekt ist an der Ecke Rückert-/Pausaer Straße gestartet. Dort wurden verschiedene Bäume gepflanzt, die mit den veränderten Klimabedingungen besser zurecht kommen sollen. Foto: Ellen Liebner

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